Vor- und Nachteile von Li-Ionen Akkus

16.06.2020
Li-Ionen-Akkus haben die Welt der wiederaufladbaren Batterien revolutioniert. Die aktuelle Generation der Akkus überzeugt durch einen nicht vorhandenen Memoryeffekt, lange Laufzeiten und schnelle Ladeintervalle. Auch die Leistung der Geräte kann sich absolut sehen lassen, die kaum mehr hinter den Benzinern zurücksteht.

Li-Ionen-Akkus haben die Welt der wiederaufladbaren Batterien revolutioniert. Die aktuelle Generation der Akkus überzeugt durch einen nicht vorhandenen Memoryeffekt, lange Laufzeiten und schnelle Ladeintervalle. Auch die Leistung der Geräte kann sich absolut sehen lassen, die kaum mehr hinter den Benzinern zurücksteht.


Was sind Li-Ionen-Akkus?


In der Vergangenheit wurden Batterien ausschließlich aus Nickel-Cadmium hergestellt. Erst vor rund 25 Jahren entdeckte man auch Nickel-Metallhydrid und Lithium-Ionen als geeignete Materialien. Dabei hat sich der Li-Ionen-Akku als besonders effektiv herauskristallisiert und wird heute mit Abstand am häufigsten verbaut. Lithium ist dabei extrem leicht und verfügt über eine besonders hohe Energiedichte.


Nachteile von Li-Ionen-Akkus


Li-Ionen-Akkus sind empfindlich gegenüber einer Tiefenentladung aber auch einer Überspannung. Auch gegenüber Sonne- und Hitzeeinwirkungen, aber auch Kälte erweist sich der Akku als sensibel. Für die Gartengeräte bedeutet das, dass der Mähroboter z. B. nicht in der prallen Mittagssonne zum Einsatz kommen sollte und im Winter im Optimalfall im frostfreien Schuppen gelagert wird. Wird der Akku nicht benutzt, altert er schnell.


Vorteile der Li-Ionen-Akkus


Der deutlichste Vorteil liegt wohl in der hohen Energiedichte, die rund doppelt so hoch ist wie bei einem Ni-Cd-Akku, Tendenz steigend. Die hohe Spannung reicht aus, um verschiedene Geräte zu betreiben.

Bekannt sind Li-Ionen-Akkus nicht zuletzt deshalb, da es keinen Memoryeffekt gibt. Während NiCd-Akkus sich häufige Teilentladungen merken und der Akku beim nächsten Ladevorgang „denkt“, dass er weniger Energie speichern braucht, erhöht sich bei Li-Ionen-Akkus die Lebensdauer durch Teilladungen sogar. Man braucht also nicht aufpassen, wie voll oder leer der Akku gerade ist, bevor man ihn erneut an das Stromnetz klemmt.

Zu erwähnen ist sicherlich auch, dass sich die Akkus kaum selbst entladen. Lagert man Gartengeräte z. B. über den Winter im Keller, liegt die Selbstentladung bei rund 2 %, was sich bei kühlen Temperaturen nochmals verringert.

Li-Ionen-Akkus sind lange haltbar. Die Lebensdauer wird hier in Anzahl der Ladezyklen gemessen und kann je nach Bauart des Akkus meist 800-2.000 Zyklen betragen. Die Lebensdauer der Akkus lässt sich natürlich durch einen entsprechenden Umgang beeinflussen. Eine kühle Lagerung und das Wiederaufladen bei 50% erhöht die Zyklenanzahl teilweise auf das Doppelte.

Ein Vorteil bei Gartengeräten ist sicherlich auch, dass ein einziger Akku direkt zu einer kompletten Serie kompatibel ist und es damit lediglich eines einzigen Akkus bedarf, um mehrere Geräte zu betreiben. Umgekehrt verlängern sich die Betriebszeiten durch einen Wechselakku teilweise so, dass ein unterbrechungsfreies Arbeiten möglich ist.


Wo ist der Unterschied zu Lithium-Polymer-Akkus?


Lithium-Polymer-Akkus sind eine Weiterentwicklung der Li-Ionen-Akkus, d. h. das eine schließt das andere nicht aus, zumal es hinsichtlich des chemischen Aufbaus eine Vielzahl verschiedener Typen wie den Li-Cobaltdioxid-, -Mangandioxid-, Eisenphosphat- oder -Titanat-Akku gibt, die unter dem Oberbegriff Li-Ionen-Akku firmieren. Sie verfügen über eine höhere Kapazität bei einer gleichzeitig kompakten Bauform, was sie insbesondere für den Einsatz in mobilen Geräten interessant macht.

Allerdings sind diese Akkus empfindlich gegen Tiefentladung, sodass Ladeschaltungen mit einem vergleichsweise hohen Aufwand verbunden sind. Sie eignen sich nicht für den Einsatz in Minusbereichen und auch sonst sind die Akkus ehr empfindlich gegenüber einem zu hohen Entladestrom, durch den im ungünstigen Fall sogar ein Brand entstehen kann.


Fazit


Li-Ionen-Akkus sind derzeit die ideale Lösung für Gartengeräte, bei denen lange Laufzeiten und eine hohe Leistung gefragt sind. Dank Schnellladegeräten ist bei einigen Akkus sogar der pausenlose Betrieb möglich, sodass sie hinsichtlich der Flexibilität gegenüber Benzinern keineswegs im Nachteil sind. Stattdessen überzeugen der leise Betrieb der Akkugeräte, die geringe Wartungsintensität und vor allem auch der umweltfreundliche Betrieb, der insbesondere gegeben ist, wenn das Aufladen mit Ökostrom erfolgt. Schließich eignen sich die Geräte auch aufgrund ihres geringen Gewichtes für ermüdungsfreie Gartenarbeiten, wobei das hervorragende Handling überzeugt. Das einzige Manko, das dem Akku dauerhaft zusetzt, ist die Empfindlichkeit gegenüber extremen Temperaturen. Auch das lässt sich mit etwas weiser Voraussicht einfach handeln, sodass die Freude über das Gerät lange vorhält.