Die meisten Mähroboter sind durch ihre scheinbar planlose Navigation bekannt. Stoßen sie an ein Hindernis oder erreichen den Begrenzungsdraht, ändern sie vermeintlich zufällig die Richtung und fahren geradeaus, bis das nächste Hindernis auftaucht. Kurioserweise schaffen sie es bei diesem chaotischen Fahrverhalten dennoch irgendwann, den kompletten Rasen gleichmäßig und präzise zu mähen. Ganz anders die Modelle, die den Rasenschnitt sehr systematisch angehen und die Fläche Bahn für Bahn bearbeiten. Doch welches Prinzip ist eigentlich besser? Beide haben ihre eigenen Vor- und Nachteile.
Das, was häufig als chaotisch bezeichnet wird, unterliegt in Wahrheit einem ausgeklügelten System, das auch als Amöbenstrategie bezeichnet wird. Der Algorithmus sorgt dafür, dass der Roboter während der vorab programmierten Mähzeit über den Rasen fährt und dabei möglichst jeden Halm erwischt. Welche Mähzeit dabei für den kompletten Rasen notwendig ist, hängt entscheidend von der angegebenen Flächenleistung des Gerätes ab.
Einmal gestartet, fährt ein Mähroboter für gewöhnlich geradeaus, bis ein Hindernis auftritt. Dieses ist entweder durch den Begrenzungsdraht abgesteckt oder wird durch die Sensoren erkannt (meist erst beim Anstoßen, doch gibt es inzwischen auch Modelle mit einer Kamerafunktion, die Menschen und Tiere bereits vor dem Aufprall erkennt). Der Zusammenstoß führt dann dazu, dass der Roboter seine Richtung ändert. Das, was hier willkürlich erscheint, ist in der Regel ein durchdachter Winkel, der vorab programmiert wurde.
Die chaotische Strategie ist wohl die einfachste Art und Weise, einen Rasen mähen zu lassen. Die Software dafür ist kostengünstiger, was sich insgesamt positiv auf den Preis auswirkt. Ein weiterer Vorteil des Systems ist zweifelsohne, dass der Rasen immer wieder in unterschiedlichen Richtungen geschnitten wird. Das verhindert zum einen, dass sich Fahrspuren bilden können. Zum anderen entsteht so ein wesentlich gleichmäßigeres Schnittbild.
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Bei den ersten Fahrten kartiert der Mähroboter den Garten und merkt sich, an welchen Stellen Hindernisse und Beete angelegt sind. Anschließend startet das berechnete Navigieren durch den Garten anhand festgelegter Dreiecke, die systematisch abgefahren werden - wobei es nach der einmaligen Berechnung natürlich auch weniger Kollisionen gibt als beim chaotischen Prinzip. Nach jedem Durchlauf ändert der Roboter den Winkel geringfügig, um Fahrspuren zu verhindern und ein gleichmäßiges Schnittbild zu erzeugen.
Die absolut überwiegende Mehrheit der Mähroboter arbeitet nach dem chaotischen Prinzip. Deshalb ist davon auszugehen, dass Hersteller die Vorteile dieses Prinzips als bedeutender einschätzen. Doch so ganz ohne Vorteile kommt auch das systematische Prinzip nicht daher. Zu nennen ist hier vor allem der zeitliche Aufwand. Logisch, dass ein Mähroboter schneller mit der Arbeit fertig ist, wenn nicht einige Stellen 2-3 Mal überfahren werden. Damit hat es sich allerdings auch schon.
Vorteile | Nachteile |
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Bislang lediglich unterstützend kommt die Fähigkeit einiger Modelle zur GPS-Navigation zum Einsatz. Diese ist noch zu ungenau, um als alleinige Steuerung der Geräte zu fungieren, kann jedoch dabei helfen, die Fahrtwege zu optimieren und so auch Stellen zu berücksichtigen, die schon länger nicht mehr gemäht wurden.
Ein Mähroboter fährt unermüdlich über die Rasenfläche und schneidet so jedes Mal nur extrem kurze Halmspitzen von den Pflanzen ab. Das trägt im Wesentlichen dazu bei, dass die Pflanzen in ihrem Wuchs gestärkt werden und Moos und Unkraut quasi keine Chance haben, um sich auszubreiten. Der Mulch, der dabei bei jedem Rasenschnitt anfällt, dient den Lebewesen im Boden als Nahrungsgrundlage. Diese lockern durch ihre Anwesenheit den Boden auf und zersetzen die Halme soweit, dass die Rasenpflanzen die darin enthaltenen Nährstoffe aufnehmen können.
Doch damit nicht genug. Auch aus anderen Gründen sind Mähroboter gegenüber anderen Rasenmäher-Varianten im Vorteil. die Geräte kommen mit wenig Energie ist, sodass der Betrieb nach der Anschaffung sehr kostengünstig ist. Ein Mähroboter arbeitet leise und stößt auch keinerlei Abgase aus, wodurch er vergleichsweise umweltfreundlich arbeitet. Der Motor ist wartungsarm – lediglich für die gelegentliche Reinigung und das sporadische Wechseln der Messer fällt ein Aufwand an.
Bei der Rasenpflege entfällt nicht nur der zeitliche Aufwand, sondern auch der körperliche Einsatz. Gerade an Hanglagen erweisen sich Mähroboter als praktische Helfer, da viele Geräte auch bedeutende Steigungen problemlos meistern.
Da es ganz unterschiedliche Modelle für nahezu jede Gartengröße und mit besonders niedrigen Schnitttiefen für den Zierrasen gibt, spricht im Prinzip nichts gegen einen Rasenroboter.
Fazit
Beide Systeme sind in der Lage, die Rasenfläche sauber zu mähen. Welches dabei gegenüber dem anderen im Vorteil ist, ist nicht selten eine Glaubensfrage. Fakt ist wohl, dass die Hersteller nicht umsonst mit überwiegender Mehrheit auf das chaotische System setzen, obwohl das systematische in kürzerer Zeit mit dem Mähen fertig ist. Insgesamt eignet sich dieses wohl vor allem für kleinere Flächen mit nur wenigen Hindernissen, die dann vor allem stationärer Art sind, während das chaotische System deutlich flexibler ist.
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