Ein Mähroboter kann nur dann eine optimale Unterstützung bei der Gartenarbeit bieten, wenn das Gerät auch zum Garten passt. So eignen sich besonders wendige Modelle für Gärten mit vielen Winkeln, ein Zierrasen erfordert eine geringe Schnitttiefe und wer nicht viel Mühe in das Nacharbeiten der Ränder investieren will, nutzt eine Variante mit Kantenmähfunktion. Das Wichtigste ist aber wohl die Flächenleistung. Nur, wenn diese auf den Garten abgestimmt ist, kann der Rasenroboter die Fläche auch perfekt in Schuss halten.
Die Herstellerangabe der Flächenleistung gibt eine Auskunft über die maximale Fläche, die ein Mähroboter bewältigen kann, wenn er an sieben Tagen die Woche jeweils rund 15-16 Stunden im Einsatz ist. Einberechnet sind dabei natürlich schon die Pausen für das Wiederaufladen des Akkus.
Teilweise unterscheiden die Hersteller dabei eine empfohlene Flächenleistung und die maximale Flächenleistung, die unter wirklich optimalen Voraussetzungen erreicht wird. Das ist der Fall, wenn der Garten nur wenige Winkel oder Hindernisse hat, die ein kompliziertes Manövrieren erfordern. Jede Steigung oder schmale Passage reduziert jedoch die Akkuleistung und führt zu häufigeren Ladeintervallen.
Gibt es nur eine einzige Herstellerangabe, empfiehlt es sich, sicherheitshalber ca. 20 % der Angabe abzuziehen, um zu einem durchschnittlich realistischen Ergebnis zu kommen.
Neben der Flächenleistung benennen Herstellung weitere Punkte, die eine Aussage darüber treffen, wie viel Fläche der Roboter schaffen kann:
Mit zunehmendem Alter lässt die Akkuleistung häufig nach, sodass der Roboter in kürzeren Abständen die Ladestation ansteuern muss. Das wirkt sich natürlich negativ auf die Flächenleistung aus.
Einfach ist die Berechnung einer rechteckigen Fläche mit der Länge und der Breite. Dieses Ideal findet sich allerdings wohl in den wenigsten Gärten. Stattdessen gibt es Ecken und Kanten, Winkel und im extremen Fall sogar abgerundete Beetränder, die eine Berechnung erschweren. Wer mathematisch begabt ist, kann die Fläche dann in einzelne Formen wie Rechtecke, Dreiecke oder auch Halbkreise einteilen, die jeweiligen Flächen errechnen und am Ende alles zu summieren. Etwas weniger genau, dafür aber um einiges schneller ist die Berechnung mithilfe von Google Maps.
Google Maps bietet eine recht nützliche Spielerei: einen Entfernungsmesser. Den kann man durchaus zweckentfremdet auch für die Berechnung der Rasenfläche nutzen. Dazu gibt man zunächst die eigene Adresse bei Google ein und stellt die Ansicht auf die Satellitenfunktion. Das Grundstück ist nun aus der Vogelperspektive sichtbar.
Mit der rechten Maustaste lässt sich nun die Entfernung messen. Klick für Klick zeichnet man dazu die Rasenfläche nach. Zusätzlich definierte Punkte, die sich im Nachhinein einfügen lassen, erhöhen dabei die Genauigkeit. Anschließend lässt sich die Fläche ganz einfach ablesen.
Als praktisch erweist sich dabei auch die angezeigte Länge der eingegebenen Strecke, denn diese ist bereits eine erste Richtschnur für das Begrenzungskabel. Gibt es innerhalb der Fläche größere Hindernisse, bietet sich eine weitere Entfernungsmessung an – zum einen für das zusätzlich benötigte Begrenzungskabel, zum anderen lässt sich die Fläche dann von der Gesamtfläche abziehen.
Um zu ermitteln, wie lange der Mähroboter braucht, um den eigenen Garten zu mähen, bietet sich folgende Rechnung an:
Flächenleistung nach Angabe des Herstellers * geplante Mähzeit
/ Woche in Stunden
/ Mähzeit laut Herstellerangabe in Stunden
= tatsächliche Flächenleistung des Mähroboters
Kommt hier eine Flächenleistung heraus, die kleiner als die Rasenfläche ist, muss man entweder die wöchentliche Mähzeit erhöhen oder ein Modell wählen, das über eine höhere Flächenleistung verfügt. Nicht einberechnet sind hier bislang Pausen oder auch die Tatsache, dass der Roboter spätestens alle drei Tage jede Stelle mähen sollte. Das bedeutet, dass ein Gerät, das die gesamte Fläche binnen einer Woche mäht, nicht ausreichend ist.
Oft ist es störend, wenn der Mähroboter seine Runden dreht, während man selbst im Garten sitzen und entspannen will. Vielleicht kommen auch irgendwann die Kinder aus der Schule und möchten sich im Garten vergnügen. Nachts sollte der Roboter zum Schutz von Igeln ohnehin nicht zum Einsatz kommen und wer nicht will, dass der Roboter auch bei Regen mäht, plant einen zusätzlichen Puffer ein. Kurz gesagt: Es bietet sich an, das Gerät durchaus auch mal pausieren zu lassen. Allerdings sollte der Roboter durchaus jeden zweiten Tag mähen, damit das Gras in der Zwischenzeit nicht zu lang wird.
Da der Mähroboter für gewöhnlich keineswegs die kompletten vom Hersteller angenommenen 120 Stunden pro Woche unterwegs sein soll, sondern vielleicht nur täglich zwischen 8 und 16 Uhr außer sonntags, dann ergibt sich hier eine Betriebsdauer von nur 48 Stunden. Damit der Roboter dennoch die komplette Fläche je Woche bewältigen kann, bedarf es damit eines Modells, das eine mehr als doppelt so hohe Flächenleistung aufweist, um in der geplanten Zeit fertig zu werden.
Bezieht man zusätzlich die Empfehlung ein, dass jedes Stück Rasen alle drei Tage geschnitten werden sollte, damit der Mulch nicht zu lang ist und sich problemlos zersetzen kann, ist am Ende sogar eine 4-5 Mal höhere Flächenleistung nötig.
Fazit
Die Angabe der Flächenleistung des Herstellers ist zwar ein grober Richtwert, eignet sich jedoch keineswegs zur Wahl eines geeigneten Modells. Vor dem Kauf ist es wichtig, sich mit den eigenen Verhältnissen im Garten zu beschäftigen und eine Vorstellung davon zu entwickeln, wie viele Stunden der Roboter täglich im Einsatz sein soll. Schnell ergibt sich so ein Wert, der die empfohlene Leistung des Herstellers um das Doppelte übersteigt – sofern der Rasen entgegen der Empfehlung von Rasenexperten nur ein einziges Mal je Woche geschnitten wird. Allein aufgrund des wesentlich schonenderen Einsatzes des Akkus bei kürzeren Mähzeiten lohnt sich die Anschaffung eines leistungsstärkeren Modells allerdings für gewöhnlich ohnehin.
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