Kostbares Wasser sparen mit der Bewässerung durch Regenwasser

17.07.2019
Wasser ist teuer. Ein Nutzgarten benötigt im Sommer je nach Größe teils nicht unerhebliche Mengen davon. Während die Nutzung von Regenwasser im Haushalt mit hohen Anschaffungskosten und Genehmigungen verbunden ist, bedarf die Bewässerung des Gartens kaum einer Anfangsinvestition. Bei Niederschlagsmengen von 800 bis 1.000 Litern pro Quadratmeter und Jahr lohnt sich das Wasser sammeln auch in unseren Gefilden. Auf Dauer lässt sich bares Geld sparen.

Wasser ist teuer. Ein Nutzgarten benötigt im Sommer je nach Größe teils nicht unerhebliche Mengen davon. Während die Nutzung von Regenwasser im Haushalt mit hohen Anschaffungskosten und Genehmigungen verbunden ist, bedarf die Bewässerung des Gartens kaum einer Anfangsinvestition. Bei Niederschlagsmengen von 800 bis 1.000 Litern pro Quadratmeter und Jahr lohnt sich das Wasser sammeln auch in unseren Gefilden. Auf Dauer lässt sich bares Geld sparen.


Vorteile der Bewässerung mit Regenwasser


Statistiken gehen davon aus, dass für die durchschnittliche Bewässerung des Gartens etwa 60 Liter pro m² und Jahr notwendig sind. Bei einem Grundstück von mittlerer Größe sind dies schon 40-60.000 Liter – allein für die Gartenbewässerung. Wer hier auf Regenwasser zugreifen kann, spart viel Geld. Hinzu kommt, dass das Regenwasser, das über Dachflächen in die Kanalisation geleitet wird, von der Gemeinde mit einer Abwassergebühr belastet wird. Auf dem Grundstück zurück gehaltenes Regenwasser reduziert für jeden Liter die Abwassergebühren.


Neben dem finanziellen Aspekt bietet die Bewässerung mit Regenwasser noch weitere Vorteile. Während Leitungswasser je nach Region sehr kalkhaltig ist und einige Pflanzen wie Rhododendron dieses nicht sehr gut vertragen, ist Regenwasser sehr weich. Zudem enthält es keinerlei Zusätze wie Chlor, Fluor oder Ozon. Die gegen Null tendierende Wasserhärte verhindert zudem, dass das Wasser Kalke und Säuren in den Boden einschwemmt. Schließlich ist der ressourcenschonende Aspekt zu nennen: Regenwasser muss vor der Nutzung nicht wie Trinkwasser aufbereitet werden.


Möglichkeiten zur Regenwasserspeicherung


Die klassische Regentonne kennt wohl jeder. Meist als unansehnliche Kunststofftonne stehen die Gefäße in einer möglichst versteckten Ecke des Gartens. Dabei gibt es viele schöne Möglichkeiten, um Regenwasser aufzufangen und für die Bewässerung des Gartens zu nutzen.

Silberne Gießkanne im Gras


Regentonnen


Regentonnen stellst du an ein Fallrohr der Regenrinne, sodass das auf dem Dach auftreffende Wasser in der Tonne landet. Das birgt natürlich die Gefahr, dass bei Dauerregen Überschwemmungen drohen, wenn es keinen Überschwemmungsschutz gibt. Ein Regendieb filtert zugleich Blätter, Pollen und andere Verunreinigungen aus dem Wasser und sorgt dafür, dass das Regenwasser bei einer vollen Tonne wie gewohnt durch das Fallrohr fließt. Allerdings solltest du das Auffangen von Regenwasser auf unproblematische Dachflächen beschränken. Eindeckungen mit Kupfer, Zinn oder Bitumen sind hier eher ungeeignet.


Variationen von Regentonnen


Werden die klassischen Regentonnen meist möglichst versteckt aufgestellt, gibt es inzwischen sehr schöne Tonnen, die du als Dekoelement stilvoll im Garten platzieren kannst. Nur weil die Tonne Tonne heißt, muss sie keineswegs rund sein. Schon bei den Formen gibt es ganz unterschiedliche Varianten, die höchst ansehnlich sind.

  • Amphoren sind antiken überdimensionalen Terrakotta-Vasen nachempfunden. Sie bestehen aus einem strapazierfähigen Kunststoff und können mehrere Hundert Liter Wasser speichern.
  • Moderner sind hingegen Regentonnen in einer Säulenform mit einem Fassungsvermögen von teilweise mehr als 1.000 Litern. Sie haben den Vorteil einer geringen Stellfläche, benötigen allerdings in der Höhe etwas Platz. Das macht sie etwas anfällig bei Windböen, sodass du leere Tonnen durchaus gegen das Umkippen sichern solltest.
  • Sehr variantenreich ist das Angebot bei den eckigen Tonnen. Hier gibt es Modelle, die an die Hauswand angelehnt sind und fast schon wirken als seien sie Bestandteil der Fassade. Andere stellt man mitten in den Garten und kann den Deckel sogar mit Blumen bepflanzen.
  • Alte Weinfässer aus Holz wurden in der Vergangenheit oft als Regentonnen genutzt. Holz hat allerdings den Nachteil, dass es eines regelmäßigen Holzschutzes bedarf. Auch verträgt das Material keine Feuchtigkeit von unten, da es dann anfängt zu faulen. Wer dennoch nicht auf den Holz-Look verzichten möchte, schafft sich einfach eine Nachbildung aus Kunststoff an.
  • Sehr ausgefallen sind teilweise die Designer-Regentonnen.


Sinnvoll ist in jedem Fall ein Deckel auf der Tonne, der sowohl Verdunstung und Verschmutzung verringert als auch vermeidet, dass Tiere wie Eichhörnchen oder Insekten in der Tonne ertrinken. Auch ist ein sicherer Standort, der gut zugänglich ist von Bedeutung. Damit die Keimbildung im Sommer langsamer vonstattengeht, ist der Schatten als Standort zudem besser geeignet als die pralle Sonne.


Regentanks


Im Gegensatz zur Tonne wird der Tank für gewöhnlich unterirdisch vergraben. Das hat den Vorteil, dass du dir über die Optik keine Gedanken machen brauchst. Stattdessen stehen Aspekte wie das Volumen, Material und andere technische Kriterien wie elektrische Tauchpumpe, Filtersystem und Überlauf im Vordergrund. Je nach Modell sind die Tanks so konstruiert, dass du die Fläche über dem Tank sogar mit dem Auto befahren kannst. Eine solche Zisterne eignet sich allerdings nur, wenn du in einem sehr regenreichen Gebiet wohnst, da die Tanks 3.000 Liter und mehr fassen. Füllt sich der Tank nicht, wirkt sich das nachhaltig auf die Qualität des Wassers aus. Im Gegensatz zu den einfachen Tonnen bestehen Zisternen aus einer ganzen Armada von Einzelteilen, die die Anschaffungskosten in die Höhe treiben:

  • Zisternenbehälter
  • Regenwasserfilter
  • Pumpe
  • beruhigter Zulauf
  • schwimmende Entnahme
  • Anschluss-Set
  • (optional) Füllstandsanzeige
  • Lieferung und Montage


Weniger kompliziert ist das Versenken eines Flachtanks, der nur etwa 1,30 m in der Erde liegt. Der Aufwand für anfallende Erdarbeiten reduziert sich damit um ein Vielfaches und kann bei ausreichender Muskelkraft sogar in Eigenregie erfolgen. So oder so: Im Erdreich herrschen Dunkelheit und geringe Temperaturen, sodass Algen und Keime hier kaum eine Chance haben.


Natürliche Versickerung nutzen


Neben dem Auffangen von Regenwasser kannst du auch den Regen an sich nutzen. Zum einen bedarf es hier eines möglichst geringen Anteils versiegelter Flächen, zum anderen muss auch der Boden ausreichend durchlässig sein. So sind nach einem ordentlichen Regenschauer Rasenflächen und Blumenbeete zwischendurch vielleicht sogar ausreichend bewässert.


Die richtige Tankgröße


Natürlich ist es sinnvoll, eine Tankgröße zu wählen, die auch den Erfordernissen des Gartens entspricht. Zu große Tanks nehmen unnötig Platz weg, während zu kleine Tanks den Bedarf nicht decken können. Als Anhaltspunkte können gelten:

Nur Gartenbewässerung

Angeschlossene Dachgrundfläche

Tankgröße in Litern

bis ca. 500 m² Gartenfläche

  • mind. 100 m²
  • 4.000

bis ca. 800 m² Gartenfläche

  • mind. 120 m²
  • 5.000–6.000

bis ca. 1.000 m² Gartenfläche

  • mind. 130 m²
  • 6.000–8.000

bis ca. 1.500 m² Gartenfläche

  • mind. 150 m²
  • 8.000–10.000
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