Rollrasen oder Saatgut?

30.07.2019
Ob komplette Neuanlage bei einem gerade fertig gestellten Einfamilienhaus oder wenn es darum geht, den in die Jahre gekommenen Rasen einmal von Grund auf neu aufzubauen: Du hast stets die Wahl zwischen einem Fertigrasen und dem Ausbringen von Saatgut. Beide Varianten haben Vor- und Nachteile.

Ob komplette Neuanlage bei einem gerade fertig gestellten Einfamilienhaus oder wenn es darum geht, den in die Jahre gekommenen Rasen einmal von Grund auf neu aufzubauen: Du hast stets die Wahl zwischen einem Fertigrasen und dem Ausbringen von Saatgut. Beide Varianten haben Vor- und Nachteile.


Argumente für den Rollrasen


Nicht jeder Rollrasen verdient seinen Namen. Manchmal kommt die Fertigware auch in Form von Platten. So oder so: Der vorgewachsene Rasen ist schnell verlegt, sodass du binnen kurzer Zeit einen herrlichen Ort zum Genießen hast.
Für den Rollrasen spricht zunächst, dass er zumindest bei Plusgraden das ganze Jahr verlegt werden kann. Du bist also nicht abhängig von Wind und Wetter, sondern kannst auch im Herbst noch binnen von Tagen einen sattgrünen Rasen anlegen. Schon nach zwei Wochen kann der Rasen dann auch voll belastet werden.

Der Rasen ist mehrere Monate vorgewachsen und entsprechend dicht und perfekt. Moose und Unkraut sucht man hier vergebens. Das bleibt auch die ersten 1-2 Jahre so. Erst dann breiten sich Löwenzahn, Gänseblümchen und Co. auch hier aus.
Das Verlegen dauert je nach Rasengröße unter Umständen nur wenige Stunden. Und das komplett ohne lästige Folgemaßnahmen, die Vögel und andere Keimfresser daran hindern, die Saat zu stibitzen bevor sie aufgehen kann. Grundsätzlich ist es auch für Laien möglich, jedoch mit großer körperlicher Anstrengung verbunden.


Argumente für das Saatgut


Für das Saatgut spricht natürlich zunächst einmal der Preis. Rasensamen kosten etwa nur ein Zehntel des Fertigrasens – auch Transportkosten fallen keine an, da der Sack mit dem Saatgut ganz einfach auch im eigenen Auto transportiert werden kann.
Auch das Ausbringen der Rasensaat gestaltet sich einfacher. Dazu nutzt du entweder einen Streuwagen oder bringst die Saat per Hand aus. In jedem Fall ist das gut allein zu bewältigen und erfordert keinen schweißtreibenden Körpereinsatz oder fremde Hilfe.
Beim Ausbringen der Rasensaat bist du zudem flexibler. Zwar ist hier keine ganzjährige Aussaat möglich, doch kannst du dich zumindest nach dem Tageswetter richten und einen Regentag abwarten. Ist der Rollrasen erst angeliefert, bleibt keine Wahl - ansonsten fängt er schnell an zu modern.

Zuletzt ist da natürlich die ökologische Bilanz zu nennen, die für die Rasensaat spricht: Bei der Vorproduktion und dem Transport des Rasens werden natürlich Ressourcen wie Wasser, Treibstoff sowie Dünge- und Pflanzenschutzmittel verwendet, auf die du beim Eigenanbau getrost verzichten kannst.


Die Vorbereitung der Anbaufläche


Die Bodenvorbereitung ist bei Rasensamen und Rollrasen nahezu identisch. Gibt es einen Bestandsrasen, entfernst du hier zunächst die Grasnarbe. Das geht mit einem horizontal geführten Spaten bei trockener Erde einigermaßen gut, leichter geht die Arbeit jedoch mit einer Motorhake von der Hand. Hier brauchst du die gelockerten Grasbüschel nur noch einsammeln.
Ohne Bestandsrasen beginnst du direkt bei Schritt 2: der Auflockerung des Bodens. Gleichzeitig entfernst du Steine, Wurzeln und grobe Hölzer. Zudem ist es an der Zeit für eine Verbesserung der Bodenbeschaffenheit: Sandigem Boden kannst du Humus beimengen, schwerem Lehmboden Sand. Unabhängig von der Bodenstruktur verbessert Kompost den Nährstoffgehalt des Bodens und wirkt sich später sicher positiv auf das Rasenwachstum aus. Den feinkrümeligen Boden anschließend begradigen, mit einer Walze planieren und im Falle mit einer Schicht Dünger versehen.


Aussaat und Rasensaat ausbringen


Anschließend folgt auch schon das Verlegen des Rollrasens beziehungsweise das möglichst gleichmäßige Ausbringen des Saatgutes. Den Rollrasen walzt du für eine gute Verbindung mit dem Untergrund noch einmal fest, beim Saatgut reicht das lockere Einharken in die Oberfläche. Beide Varianten werden anschließend und in den kommenden Wochen stets gut gewässert.
Im Übrigen gibt es hier keine Unterschiede hinsichtlich der Rasenarten. Sowohl bei Rasensamen als auch Rollrasen hast du die Qual- der Wahl zwischen Zierrasen, Spiel- und Sportrasen, Schattenrasen und anderen Spezialmischungen. Wichtig ist dabei vor allem, auf qualitativ hochwertiges Saatgut zu achten.

Die Rasenpflege


Sowohl bei Rollrasen als auch bei Saatgut sieht die Rasenpflege später gleich aus:

  • Vertikutieren: im März / April und noch einmal im Spätsommer
  • Aerifizieren: bei Bedarf alle 2-3 Jahre oder 2-3 mal im Jahr
  • Mähen: etwa wöchentlich
  • Düngen: 2-3 mal im Sommer, beim Mulchmähen gegebenenfalls weniger

Wenn du Zeit hast und den Rasen nicht sofort belasten willst, ist das Saatgut definitiv die bessere Wahl. Ein Rollrasen lohnt sich wirklich nur, wenn es um eine sofortige Nutzung geht.

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