Nach dem Winter sieht fast jeder Rasen etwas mitgenommen aus. Die anhaltend hohe Feuchtigkeit, niedrige Temperaturen und vielleicht auch das Gewicht einer Schneedecke setzen dem Rasen in der kalten Jahreszeit empfindlich zu. Steigen die Temperaturen im Frühjahr wieder an, setzt das Wachstum des Rasens wieder ein und es ist an der Zeit für eine Wellnesskur. Diese stärkt den Rasen und liefert eine wertvolle Grundlage für das gesunde und kräftige Wachstum der anstehenden Gartensaison.
Durch die Feuchtigkeit bilden sich über den Winter Moose und der Rasen neigt zum Verfilzen. Das behindert eine ausreichende Luftzufuhr der Rasenpflanzen, wodurch das gesunde Wachstum mittelfristig beeinträchtigt ist. Besonders anfällig für den Filz sind dabei schwere, luftarme Böden, die ohnehin zur Staunässe neigen und Schattenflächen.
Bei einem Vertikutierer sind senkrechte Messer um eine Walze angeordnet, die in der Vorwärtsbewegung rotiert und dabei die Grasnarbe wenige Millimeter tief einritzt. Dabei lösen sich Moose und oberflächliche Wurzeln von Unkräutern, ohne dass jedoch die Wurzeln von Rasen beschädigt werden. Der Antrieb der Messer erfolgt dabei entweder über einen Stromanschluss, einen Benzinmotor oder mechanisch über die eigene Körperkraft.
Im Prinzip ist das Vertikutieren während der gesamten Gartensaison möglich. Da der Rasen danach jedoch ziemlich gerupft aussieht und einige Wochen zur Erholung benötigt, vertikutieren die meisten Gartenbesitzer das Grün direkt am Anfang der Saison. Das hat den Vorteil, dass sich der Rasen durch die eintretende Wachstumsphase schnell erholt und bereits dann wieder dicht und grün ist, wenn es mit der Gartennutzung erst so richtig losgeht.
Bei Böden und Flächen, die stark zum Verfilzen neigen, ist unter Umständen ein zweiter Vertikutiervorgang im September ratsam. Dieser sollte allerdings nicht zu spät erfolgen, damit sich der Rasen vor der Winterpause noch ausreichend erholen kann.
Nach dem Winter kann der Rasen eine Nährstoffzufuhr gut gebrauchen. Ein stickstoffhaltiger Dünger regt das gesunde und kräftige Wachstum an. Dabei gibt es ganz unterschiedliche Präparate, die sich anbieten. Zunächst bietet der Handel organische und mineralische Dünger an. Die einen bestehenden aus natürlichen tierischen und pflanzlichen Materialien, die anderen sind künstlich hergestellt.
Organische Dünger wirken nicht direkt als Nährstofflieferant auf die Pflanzen, sondern dienen zunächst Bodenlebewesen als Nahrung. Diese wiederum sorgen dafür, dass die Pflanzen die Nährstoffe aufnehmen können. Der Vorteil dieser Präparate ist damit die nachhaltige Verbesserung der Bodenqualität. Sie sind umweltfreundlich und es besteht keinerlei Gefahr des Überdüngens. Allerdings leisten sie keine Soforthilfe für die Pflanzen, sondern wirken eher langfristig.
Mineralische Dünger sind unmittelbar nach dem Ausbringen für die Pflanzen verfügbar. Für gewöhnlich gibt es sie als Granulat oder Flüssigdünger sowie immer häufiger auch mit einer Langzeitkomponente. Der Nachteil vieler künstlicher Dünger ist nicht nur die energieintensive Herstellungsweise, sondern auch das Potenzial, den Boden zu überdüngen. Das wirkt sich langfristig negativ auf die Bodenqualität aus, kurzfristig droht der Rasen an der Oberfläche zu verbrennen.
Nahezu jeder Gartenboden droht im Lauf der Jahre zu Versauern. Hier gibt ein pH-Test Auskunft, der rund alle 2-3 Jahre durchgeführt werden sollte. Ist der Boden zu sauer, hilft das Ausbringen von Kalk, der die Säure neutralisiert.
Beginnt der Rasen im Frühjahr wieder zu wachsen, ist es schon bald an der Zeit, um den Rasenmäher aus der Garage zu holen. Allerdings ist beim ersten Schnitt Vorsicht geboten, denn auch dann sollte keinesfalls mehr als ein Drittel abgeschnitten werden. Reicht das nicht aus, um die endgültige Länge zu erreichen, bietet sich eher noch ein zweiter Schnitt an.
Da der erste Schnitt des Jahres für gewöhnlich recht umfassend ausfällt, empfiehlt es sich, den Rasenschnitt mindestens beim ersten Mähvorgang einzusammeln – unabhängig davon, ob später regelmäßig gemulcht werden soll.
Welcher Rasenmäher sich am besten für den eigenen Garten eignet, hängt natürlich von der Rasengröße und der Rasennutzung ab. Für einen Zierrasen bieten sich andere Optionen als für einen Nutzrasen, der kleine Vorgarten setzt andere Gerätschaften als die Fläche mit 1.000 m² voraus.
Fazit
Nach dem Winter ist die intensive Rasenpflege gefragt, um das Grün auf die kommende Gartensaison vorzubereiten und ein gesundes und kräftiges Wachstum anzuregen. Auch, wenn der Mähroboter in den kommenden Monaten zum Einsatz kommt und fast alle Arbeiten rund um den Rasen abnimmt – die ersten Schritte auf dem Weg zum satten Grün stehen für alle Freunde des gepflegten Rasens gleichermaßen an.
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