Die technische Entwicklung macht auch vor dem Garten nicht Halt. Mähroboter erfreuen sich aufgrund ihrer praktischen Funktionen großer Beliebtheit. Die cleveren Gartenhelfer erledigen das Rasenmähen vollautomatisch und steuern in den meisten Fällen auch die Ladestation selbstständig an. Ist das Gerät einmal programmiert, braucht man kaum noch Zeit für die regelmäßige Rasenpflege einplanen. Doch wie genau funktioniert ein Rasenroboter dabei eigentlich?
Ein Mähroboter arbeitet im Prinzip wie ein klassischer Rasenmäher – mit dem Unterschied, dass sie nicht von Hand geführt werden, sondern über einen eigenständigen Antrieb verfügen. Neigt sich der Akku dem Ende zu, steuern sie automatisch die Ladestation an, bevor sie ihre Arbeit erneut nach einem festgelegten Mähplan fortsetzen.
Im Gegensatz zu einem klassischen Rasenmäher kommen sie dabei allerdings nicht erst zum Einsatz, wenn der Rasen zu lang ist, sondern sie pflegen die Rasenfläche kontinuierlich und halten den Rasen permanent kurz. Die sehr kurzen Halme, die bei jeder Runde abgeschnitten werden, verbleiben als Mulch auf dem Rasen und dienen so gleichzeitig als natürlicher Dünger. Das reduziert den Aufwand für die Rasenpflege zusätzlich, das Grün wächst fast ohne eigenes Zutun kräftig und gesund.
Damit der Roboter seine Arbeit auch wirklich perfekt und zur vollen Zufriedenheit seines Besitzers erledigen kann, sollte das Gerät natürlich beim Kauf auf den eigenen Garten abgestimmt sein.
Die Messer des Mähroboters sind schwächer als die einen klassischen Rasenmähers. Deshalb schneidet er die Halme auch tatsächlich ab und schlägt sie nicht wie bei einem normalen Rasenmäher ab. Damit das gelingt, darf der Rasen nur eine begrenzte Höhe haben. Das Gerät kommt dabei nicht erst dann zum Einsatz, wenn das Gras zu hoch gewachsen ist, sondern durch den kontinuierlichen Betrieb bleibt der Rasen dauerhaft kurz. Dazu nutzt der Roboter rotierende Messer an der Unterseite des Gerätes. Die Stromzufuhr erfolgt dabei über einen Akku, der zwischendurch immer wieder aufgeladen wird.
Die grundsätzliche Fortbewegung erfolgt über die Räder. Diese können sich auch in entgegengesetzte Richtungen drehen, sodass der Roboter auf der Stelle wenden kann. Für die Feinjustierung sorgen zudem weitere Sensoren, die Informationen liefern, um die Navigation zusätzlich zu steuern. Das können Stoß- und Abstands-, aber auch Kipp- oder Regensensoren sein. Geräte, die ohne Begrenzungskabel auskommen, verfügen natürlich auch noch über einen zusätzlichen Grassensor.
Eine neue Generation von Robotern ist zudem mit einer Kamera ausgestattet, die auch Menschen und Haustiere auf dem Rasen erkennt und frühzeitig eigenständig die Richtung wechselt, um eine Kollision zu vermeiden.
Zuallererst muss man dem Rasenroboter seine Grenzen aufzeigen. Von allein weiß das Gerät nicht, welche Rasenflächen gemäht werden sollen bzw. was Rasenflächen überhaupt sind. Dazu arbeiten die meisten Geräte mithilfe einer Induktionsschleife. Das Begrenzungskabel legt man vor der ersten Inbetriebnahme entweder ober- oder unterirdisch rund um den Garten und größere Hindernisse. Steuert der Roboter im späteren Betrieb das Kabel an bzw. überfährt dieses, weiß er durch das Signal, dass es an Zeit ist, um die Richtung zu wechseln. Ein defektes Kabel führt dann meist auch unweigerlich dazu, dass das Gerät auf der Stelle stehen bleibt.
Eine Alternative zum Begrenzungskabel sind Geräte, die mit Sensoren arbeiten und den Untergrund als Rasen erkennen. Hier ist das Verlegen des Kabels nicht notwendig, allerdings sollten die Beete deutlich durch nicht überfahrbare Hindernisse abgegrenzt sein, da der Roboter sonst möglicherweise auch die Bodendecker im Staudenbeet mähen könnte.
Fast ausnahmslos alle Rasenroboter arbeiten nach dem scheinbar chaotischen Prinzip. Sie folgen bei ihrer Arbeit keinen Bahnen oder einem augenscheinlich durchdachten System, sondern fahren die Fläche in wilden Mustern ab, die keinem festgelegten Prinzip zu folgen scheinen. Dieser Eindruck täuscht allerdings, denn hinter jedem Wendemanöver verbirgt sich ein komplexer Algorithmus, der einen speziellen Winkel zur Richtungsänderung ermittelt. Durch dieses Prinzip werden zwar einige Stellen häufiger als andere erfasst, doch irgendwann hat der Roboter die gesamte Rasenfläche erfolgreich bearbeitet.
Damit der Rasen auch wirklich gleichmäßig aussieht, reicht es nicht aus, dass der Roboter gelegentlich zum Einsatz kommt, sondern es empfiehlt sich durchaus eine täglich Mähzeit. Spätestens alle drei Tage sollte das Gerät jeden Fleck Rasen mindestens ein Mal überfahren haben.
Damit der Roboter zurück zur Ladestation findet, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Entweder fährt das Gerät die komplette Strecke des Begrenzungsdrahtes ab, bis irgendwann unweigerlich die Station erreicht ist. Das kann bei verwinkelten Gärten natürlich etwas Zeit kosten. Alternativ bieten einige Hersteller ein zusätzliches Suchkabel an, das im Gegensatz zum Begrenzungskabel einmal quer über die Rasenfläche gelegt wird. Überfährt der Roboter dies, kann er die Abkürzung zurück zur Ladestation nehmen.
Viele Rasenroboter sind in der Lage, neben der Hauptzone auch verschiedene Nebenzonen und sogar separate Zonen zu speichern. Durch die Wahl eines separaten Startpunktes weiß das Gerät dann, wo die Nebenzone zu finden ist und steuert diese in regelmäßigen Abständen an. Dabei besteht auch die Möglichkeit, der Nebenzone einen prozentualen Anteil an der Gesamtfläche zuzuweisen.
Auch eine separate Zone lässt sich mithilfe eines zusätzlichen Signalgebers und eventuell einer zweiten Ladestation einbinden. Hier hilft es in der Regel aber nichts: Das Gerät muss manuell von A nach B getragen und umgesetzt werden.
Um den Roboter mithilfe einer Bluetooth-Verbindung bzw. über eine App zu steuern, ist eine Verbindung mit dem WLAN nötig, die in der Regel über ein GSM-Modul erfolgt. Dadurch steigert sich der Bedienkomfort erheblich, da das Gerät so komplett ortsunabhängig (im Falle der WLAN-Verbindung) angesteuert und manuell umprogrammiert werden kann.
Da ein Roboter größtenteils unbeaufsichtigt im Garten umherfährt, ist natürlich auch ein Diebstahlschutz von Bedeutung. Vor einem unbefugten Zugriff schützt für gewöhnlich ein PIN-Code, der jedes Mal eingegeben werden muss, wenn der Roboter angehoben wurde. Bei Modellen, die mit einem GPS-Tracking ausgestattet sind, besteht zudem die Option des Geo-Fencing. Hier erhält der Besitzer eine Push-Nachricht auf das Smartphone, wenn der Roboter einen bestimmten Bereich um den Garten verlässt. Anschließend ist eine Ortung des Gerätes mithilfe des Signals möglich.
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