Als Grill-Profi wird man nicht geboren. Vielmehr ist der Weg zum anerkannten Grillexperten von harter Arbeit und so manchem Fehler gekennzeichnet. Dabei lassen sich einige Fehler beim Grillen ganz einfach vermeiden.
Unter Zeitdruck leidet meist der perfekte Garzeitpunkt. Nicht jedes Grillgut benötigt gleich lange auf dem Grill, sodass du Garzeiten stets aufeinander abstimmen solltest, um den Gästen zart-rosafarbene und saftige Steaks präsentieren zu können. Auch erzielst du mit dem Niedrigtemperaturgaren wesentlich schmackhaftere Ergebnisse.
Auch eine kurze Ruhezeit nach dem Grillen wirkt sich positiv auf die Konsistenz aus. Die Hitze des Grills drängt die Flüssigkeit des Fleisches nach innen. Eine kleine Pause nach dem Grillen – am besten in etwas Alufolie eingepackt – sorgt dafür, dass sich der Saft wieder gleichmäßig verteilt.
Auch die Vorbereitung will in die Grillzeit einbezogen werden. Es ist wenig hilfreich, wenn das Fleisch schon auf dem Grill liegt und du feststellst, dass wichtige Utensilien fehlen oder das Grillgemüse noch nicht geschnitten ist. Schnell macht sich Hektik breit, die oft zulasten des Grillguts geht.
Wer größere Stücke Fleisch kauft und diese dann vor dem Grillen selbst portioniert, sollte stets darauf achten, dass der Schnitt quer zur Faserrichtung erfolgt. Andernfalls wird es auf dem Grill schnell zäh.
Fleisch, das direkt aus dem Kühlschrank auf den Grill wandert, büßt an Geschmack und Qualität ein. Es gart außen schnell, bleibt im Inneren jedoch roh und kalt. Das Ergebnis wird erst bei Zimmertemperatur perfekt, d. h. nimm das Fleisch etwa eine halbe Stunde vor dem Grillen aus dem Kühlfach. Ausnahmen bilden nur Geflügel, Hack und Fisch. Diese Sorten sind leicht verderblich und lagern so lange es geht im Kühlen.
Mit Kohle oder Briketts zu grillen ist relativ simpel. Hier ist der häufigste Fehler wohl das falsche Anzünden. Finger weg von Spiritus oder Lampenöl! Sichere Alternativen sind feste oder flüssige Grillanzünder mit oder ohne Anzündkamin oder auch eine Heißluftpistole oder der gute alte Bunsenbrenner.
Anspruchsvoller wird es allerdings, wenn du mit Holz grillst beziehungsweise smokst. Das verleiht dem Grillgut eine ganz besondere Note. Dazu sollte das Holz allerdings seit mindestens zwei Jahren lagern. Ist das Holz noch grün und feucht, entwickelt es zu viel Rauch. Das Grillgut wird schnell bitter. Auch Nadelholz eignet sich nicht zum Grillen. Das Harz ist nicht nur gesundheitsschädlich, sondern zerstört auch den Geschmack von Fleisch & Co.
Mit speziellen Woodchips lässt sich auch ohne Smoker ein herrliches Raucharoma erzeugen. Das funktioniert allerdings nur, wenn du die Chips vor dem Grillen einige Stunden in Wasser einweichst. Andernfalls verbrennen sie viel zu schnell. Das Einpacken in eine perforierte Alufolie, die dann einfach in die Kohle geworfen werden kann, ist ebenfalls hilfreich.
Weit verbreitet ist das Märchen, dass es sich positiv auf das Fleisch auswirkt, wenn man Bier darüber schüttet. Die Geschmacksnote ist allerdings kaum zu schmecken. Stattdessen wirbelt das in die Glut tropfende Bier Aschepartikel auf, die sich dann am Fleisch festsetzen. Sinnvoller ist es da, das Fleisch über Nacht in Bier zu marinieren.
Alternativ bestreichen viele Hobby-Griller ihr Fleisch zu früh mit einer BBQ-Sauce. Geschmacklich gewinnt das Fleisch dadurch sicherlich – wenn der Zeitpunkt stimmt. Bestreichst du das Fleisch zu früh mit der meist zuckerhaltigen Sauce, ist vorprogrammiert, dass es ungewollt dunkel bis schwarz wird, wenn der Zucker verbrennt.
Der Todfeind eines saftigen Stück Fleisches ist eine Gabel, mit der du das Grillgut wendest. Durch die Einstiche entweicht Saft, das Fleisch wird im schlimmsten Fall trocken und zäh. Genauso fatal ist im Übrigen das Einschneiden des Grillguts, um zu überprüfen, ob es auch wirklich schon gar ist. Wer sich hier nicht sicher ist, aber besser mit einer Stoppuhr oder einem speziellen Einstechthermometer, das die Kerntemperatur ermittelt.
Im Übrigen will auch das Wenden gelernt sein: Ein zu häufiges Umdrehen führt höchstens zu einem unansehnlichen Stück Fleisch – hilfreich ist es jedoch nicht. Es reicht vollkommen aus, das Fleisch auf jeder Seite maximal zwei Mal zu wenden. Mit der richtigen Technik und einem geeigneten Rost kannst du es dabei perfekt branden.
Noch immer verzichten viele Menschen am Grill auf die Option des indirekten Grillens. Dabei dient der Deckel eines Kugelgrills genau diesem Zweck. Durch das indirekte Grillen kannst du z. B. Bratwürste erstmal angaren, bevor sie die letzten Minuten über der Glut noch schön knusprig braten.
Auch die Einteilung in unterschiedliche Temperaturzonen ist durchaus hilfreich. Das erreichst du gut durch eine treppenförmige Anordnung der Kohlen. So kannst du die Grillfläche in einen Bereich für das direkte Anbraten und einen anderen zum Warmhalten aufteilen.
Ein dreckiger Rost, an dem noch die Essensreste des letzten Grillens hängen, sieht nicht nur schäbig aus, sondern ist auch nicht sonderlich gesund. Es ist durchaus ratsam, sich nach jedem Grillen die Mühe zu machen, den Rost einmal auszubrennen und mit einer Edelstahlbürste abzubürsten. Etwas Öl pflegt anschließend vor allem gusseiserne Grillroste dauerhaft. Brennst du das Öl dann ein, bildet sich eine Patina, die das Grillerlebnis noch steigert.
Wenn du diese Fehler vermeidest, sollte dem ersten Grillerfolg nichts im Wege stehen. Nichtsdestotrotz braucht es etwas Übung, bis auch mehrgängige Menüs gelingen. Konzentriere dich anfangs lieber auf wenige Gerichte und probiere erst Schritt für Schritt kompliziertere Rezepte aus.
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