Kann ein Mähroboter auf unebenen, schwierigen Flächen gut mähen?

13.05.2021
So mancher Garten hat mit einem ebenen, gleichmäßig flächigen Rasen nur wenig gemein. Stattdessen gibt es Bodenwellen und andere Unebenheiten im Gelände, die das Mähen zu einer echten Herausforderung machen. Wie gut kommt ein Mähroboter in so einer Geländestruktur klar – und welche Schnittergebnisse sind zu erwarten?

Die maximale Flächenleistung erzielt ein Mähroboter auf einer einfachen, im Optimalfall rechteckigen Fläche ohne Hindernisse, die es zu umfahren gilt; der Boden ist eben und im Gelände gibt es keinerlei Steigungen. Diese Situation findet sich jedoch in der Regel allenfalls eher auf einem Sportplatz als im eigenen Garten. Hier ist das Mähen aufgrund der Geländestruktur und der Bodenbeschaffenheit oft vielmehr eine Herausforderung. Wie gut kommt ein Mähroboter damit klar?


Hindernisse im Garten erschweren das Mähen


Im Garten kann es eine ganze Reihe von Herausforderungen geben, die dem Mähroboter das Mähen erschweren und schlimmstenfalls sogar dazu führen, dass der Roboter bei seiner Fahrt einfach steckenbleibt.

  • Eine Hanglage erfordert eine besondere Kraftanstrengung des Mähroboters. Besonders bei feuchtem Wetter droht das Gerät im nassen Gras auch mal wegzurutschen.
  • Der Rasen gleicht eher einer Wiese, die bisher zwar regelmäßig gemäht wurde, jedoch ansonsten wenig mit einem perfekt gepflegten Rasen gemein hat.
  • Wühlmäuse graben ihre Gänge, deren Einsturz zu Unebenheiten im Boden führen.
  • Der Baumbestand im Garten sorgt dafür, dass immer wieder kleine Äste und Wurzeln zu Unebenheiten auf dem Boden führen, die der Mähroboter überfahren muss.

Eigenschaften, die ein Mähroboter im unebenen Gelände mitbringen sollte


Um auf diese Herausforderungen reagieren zu können, sollte ein geländetauglicher Mähroboter über einige Eigenschaften verfügen.


Eine gute Akkukapazität


Das Mähen im unebenen Gelände erfordert mehr Power als auf einer ebenen Fläche. Nicht selten wachsen sehr robuste Rasensorten auf der Wiese, die den Roboter stärker fordern als ein englischer Zierrasen. Gleiches gilt für Steigungen, die es zu bewältigen gilt und auch hohes Gras kostet mehr Energie. 
Sinnvoll ist es daher, beim Kauf auf ein Gerät zu achten, das über einen leistungsstarken Li-Ion-Akku verfügt. Die Angabe der Akkukapazität erfolgt in mAh. Im unebenen Gelände empfehlen sich hier Werte ab ca. 3.000 mAh, damit gewährleistet ist, dass der Roboter die nötige Power erhält.
Um gleichzeitig zu gewährleisten, dass der Mähvorgang möglichst schnell erledigt ist, sollte sich der Akku innerhalb einer kurzen Zeit wieder aufladen.


Geländegängige Bereifung


Je unebener das Gelände, desto vorteilhafter sind große Räder, die kleine Löcher und Mulden einfach überfahren. Dabei kommt es auch auf eine gute Traktion an, um nicht bei jeder Unebenheit direkt nachzugeben oder steckenzubleiben. Mit einem besonders guten Grip durch grobe Stollenprofile oder Spikes kommen Mähroboter dann sogar Hanglagen sicher hinauf oder herab, wenn diese feucht und rutschig sind.


Maximale Schnitthöhen für wiesenähnlichen Rasen


Nicht selten geht mit dem unebenen Gelände ein eher robuster Rasenwuchs einher, der eher an eine Wiese erinnert. Die Halme sind nicht selten einige Zentimeter lang und fordern den Messern des Roboters einiges ab. Einige wenige Mähroboter glänzen mit Schnitthöhen, die die ansonsten üblichen 60 mm Schnitthöhe deutlich übertreffen und Rasen sogar bis zu einer Länge von 100 mm schneiden.


Pendelnd aufgehängtes Mähdeck


Bodenwellen oder andere Unebenheiten führen immer wieder zu einem ungleichmäßigen Schnittbild, das unsauber wirkt. Der Grund dafür ist ein Mähroboter, dessen starre Klingen der Bodenstruktur nicht folgen und den Rasen nicht überall in der gleichen Länge schneiden. Anders verhält sich dies bei Mährobotern mit pendelnd aufgehängtem Mähdeck. Dieses passt sich fortwährend der Bodenoberfläche an und erzeugt so überall ein sauberes und gleichmäßiges Schnittbild.


Steigungen berücksichtigen


Nicht jeder Rasen, der in sich uneben ist, muss auch eine Steigung oder größere Hanglage aufweisen. Ist das jedoch der Fall, dann ist es wichtig, bei der Anschaffung eines Mähroboters auch auf die maximale Steigung zu achten. Diese liegt bei kleineren Robotern oft nur bei 20-25 Prozent, bei größeren oft auch bei 45 Prozent und mehr.


Sensoren für das Plus an Sicherheit


Im unebenen Gelände ist das Risiko, dass der Mähroboter auch mal kippt - und damit die Messer freilegt - ungleich höher als auf einem ebenen Rasen. Wichtig sind daher besonders sensible Hebe- und Neigesensoren, durch die sich das Messer sofort abschaltet, wenn der Bodenkontakt verloren geht.


Sternmesser statt Messerteller


Vor allem bei einem Baumbestand, durch den immer mal wieder kleine Äste oder auch Fallobst auf dem Rasen liegen, die der Mähroboter überfährt, eignen sich Sternmesser eher als Messerteller. Diese sind robuster und zerhäckseln kleine Hindernisse einfach, während bei Messertellern tendenziell eher auch mal die Klingen abbrechen oder Nüsse, Zweige und Co. zum Verkanten führen.

 
Eine nicht zu tief liegende Schürze


Grundsätzlich ist eine tief liegende Schürze vorteilhaft, damit sich Fallobst & Co. nicht in den Messern des Mähroboters verfangen. Im unebenen Gelände erweist sich dies jedoch als Nachteil, da die Stoßsensoren möglicherweise zu früh ausgelöst werden. Auch steigt die Gefahr, dass der Roboter einfach steckenbleibt. Stattdessen ist eine etwas höhere Schürze hilfreich.

Sicherlich liefert nicht jeder Mähroboter perfekte Schnittergebnisse im unebenen Gelände. Es bedarf durchaus einiger spezieller Eigenschaften, damit sich ein Roboter sicher durch einen eher holperigen Garten arbeitet – und dabei auch noch perfekte Schnittergebnisse erzielt. Sind diese gegeben, spricht jedoch absolut nichts gegen den Robotereinsatz.