Kann sich ein Mähroboter festfahren?

15.05.2021
Ein Mähroboter navigiert mithilfe von Sensoren, die z. B. auf das Anstoßen reagieren und dem Gerät mitteilen, dass es Zeit für einen Richtungswechsel ist. In der Regel funktioniert das problemlos – aber eben nicht ausnahmslos. Immer wieder kommt es vor, dass sich ein Mähroboter festfährt und seinen Weg ohne Hilfe nicht weiter fortsetzen kann.

Einfache Hindernisse wie Blumenbeete oder Bäume stellen für Mähroboter keine Herausforderung dar. Spätestens bei einem Kontakt stoppen die Roboter ihre Fahrt und wechseln einfach die Richtung. In seltenen Fällen passiert es jedoch, dass das Gerät einfach steckenbleibt oder sich festfährt – und dann ohne Hilfe nicht mehr aus der Situation herauskommt.


Verwinkelte Gärten


Viele Gärten weisen einen vergleichsweise komplexen Grundriss auf, bei dem die Rasenfläche immer wieder durch Beete oder Bäume oder einen Gartenteich durchzogen sind und enge Winkel und Kurven den Verlauf prägen. Damit sich der Mähroboter hier nicht festfährt, kommt es vor allem auf die Qualität der Sensoren an. Die meisten Hersteller arbeiten hier mit Stoßsensoren, nur wenige Modelle verfügen über eine Ultraschalltechnik.

🡪 Damit es bei Wendemanövern in engen Stellen nicht zum Festfahren des Mähroboters kommt und gleichzeitig eine hohe Effizienz beim Mähen erzielt werden kann, indem Wendungen elegant und schnell erfolgen, lohnt es sich, bei der Anschaffung eines Mähroboters auf ein Modell zu setzen, das über besonders empfindliche Sensoren verfügt.


Steile Hänge und Extremsteigungen


Mähroboter sind nur für eine bestimmte Steigung ausgelegt. Das können 30, aber auch 45 Prozent oder mehr sein. Darüber hinaus kann es vor allem bei feuchtem Wetter zu Problemen kommen, wenn der Roboter einfach ins Rutschen gerät. Besonders ärgerlich ist es, wenn dann am Ende des Hangs der Gartenteich auf den Roboter wartet.
Die maximale Steigungsangabe gilt im Übrigen nicht für die Auslaufzone nahe des Begrenzungskabels. Da der Roboter hier häufig wendet, darf der Steigungswinkel hier meist nur 15 Prozent oder weniger betragen.


🡪 Um ein Abrutschen im feuchten Gras und auf dem Hang zu verhindern, bieten sich Rasenroboter mit speziellen Traktionsrädern an. Die groben Stollen sorgen hier für einen optimalen Grip im Gelände, sodass sich der Roboter sicher den Hang herauf und auch wieder hinab bewegt. Zudem empfiehlt sich die Anschaffung eines Roboters, der auch größere Steigungen mühelos meistert.


Fallobst, Äste und Spielzeug auf dem Rasen


Inwiefern Fallobst und Äste auf dem Rasen Probleme bereiten, hängt im Wesentlichen vom Messersystem des Mähroboters ab. Sternmesser sind wesentlich robuster als die Messer eines Messertellers und können so Fallobst und andere Hindernisse in vielen Fällen zerhäckseln und ihre Fahrt einfach fortsetzen. In beiden Fällen ist es jedoch möglich, dass sich Zapfen & Co. unter dem Roboter verkeilen und zu einem Stillstand führen. 
Gleiches gilt für Spielzeug, das auf dem Rasen liegt. Fährt der Roboter hier mit einem Rad darauf und gerät in Schieflage, stoppen die Messer für gewöhnlich, sodass auch hier ein manueller Neustart vonnöten ist.


🡪 Wer Obst- oder Nadelbäume auf dem Rasen hat, ist mit einem Mähroboter mit Sternmesser gut bedient. 


Löcher und Unebenheiten im Rasen


Nicht jede Rasenfläche ist absolut eben. Unebenheiten und Löcher können den reibungslosen Betrieb des Mähroboters stören.


🡪 Ein Mähroboter mit einem pendelnd aufgehängten Mähdeck folgt der Beschaffenheit der Oberfläche und reduziert so das Risiko, sich an den Unebenheiten festzufahren.


Festfahren in engen Passagen


Weit verbreitet ist das Problem, dass sich Mähroboter in Passagen festfahren, die zwei Zonen miteinander verbinden. Liegen die Ränder zu nah beieinander, kann der Roboter das Signal nicht fehlerfrei erkennen und fährt pingpongmäßig immer wieder von links nach rechts, ohne aus der Situation zu finden.


🡪 Abhilfe schafft hier nicht nur eine Passage von einer Mindestbreite von einem Meter, sondern auch die Wahl eines Modells, bei dem Sie Fernstartpunkte programmieren können, sodass der Mähroboter einfach nur dem Begrenzungskabel bis zum Erreichen dieses Punktes folgen braucht.


Kieswege & Co.


Während gepflasterte Wege kein Problem für einen Mähroboter darstellen, ist bei Kieswegen, die beispielsweise als Überfahrt zu einer separaten Zone genutzt werden sollen, durchaus Vorsicht geboten. Die Steine können nicht nur als Querschläger Gehäuse und Messer empfindlich beschädigen, sondern es besteht zudem das Risiko, dass sich der Roboter im Kiesbett verfängt und steckenbleibt.


🡪 Generell sollten Sie darauf verzichten, den Roboter über steinige Wege fahren zu lassen. Sollte es jedoch andere unebene Wege, z. B. mit Mulchbelag geben, verbessern Traktionsräder die Fortbewegung auf diesen Materialien maßgeblich.


Abfallende Rasenkanten


Ein mögliches Problem stellen zudem abfallende Rasenkanten dar. Ist diese nicht befestigt, sondern wird als natürliche Kante an Beeten regelmäßig abgestochen, entsteht ein Höhenunterschied, der dem Mähroboter zum Verhängnis werden kann. Liegt der Begrenzungsdraht zu nah an dieser Kante, gerät unter Umständen eines der Räder in das Beet, der Roboter in Schieflage. Eine Situation, aus der sich ein Mähroboter oft nicht selbst befreien kann.


🡪 Zum einen ist hier natürlich das exakte Verlegen des Begrenzungskabels (am besten durch einen Experten) wichtig. Eine Alternative ist unter Umständen eine Begrenzung des Beets mit Rasenkantensteinen. Diese haben gleichzeitig den Vorteil, dass der Mähroboter ganz mühelos auch die Kanten trimmen kann, sollte er nicht ohnehin über eine praktische Kantenschnittfunktion verfügen.

Es reicht nicht aus, den Mähroboter einfach zu installieren. Damit sich der Roboter nicht immer wieder festfährt, gilt es auch, Stolperfallen zu entfernen und vielleicht auch die Randbereiche im Blick zu haben. Dazu reicht es oft aus, den Roboter in den ersten Wochen losfahren zu lassen und auf die Problemstellen selbst hinzuweisen. Das ist meist einfacher und zeitsparender als jede potenzielle Herausforderung im Vorfeld zu beseitigen.