Mähroboter bei frisch gesätem Jungrasen

16.06.2020
Ob als komplette Neuanlage oder bei der Sanierung einzelner Stellen – junge Rasenpflanzen sind zunächst sehr empfindlich und benötigen in den ersten Wochen ihres Wachstums eine schonende Behandlung. Der Mähroboter eignet sich deshalb bei frisch gesätem Rasen nur bedingt, es drohen Löcher in der Grasdecke und nachhaltig beschädigte Triebe. Wann ist es also an der Zeit, den Mähroboter erstmals loszuschicken, um am Ende einen perfekten, dichten Rasen genießen zu können?

Ob als komplette Neuanlage oder bei der Sanierung einzelner Stellen – junge Rasenpflanzen sind zunächst sehr empfindlich und benötigen in den ersten Wochen ihres Wachstums eine schonende Behandlung. Der Mähroboter eignet sich deshalb bei frisch gesätem Rasen nur bedingt, es drohen Löcher in der Grasdecke und nachhaltig beschädigte Triebe. Wann ist es also an der Zeit, den Mähroboter erstmals loszuschicken, um am Ende einen perfekten, dichten Rasen genießen zu können?


Risiken durch den Mähroboter


Junge Rasenpflanzen sind empfindlich. Die Wurzeln sind noch nicht tief ausgebildet, die Halme noch sehr zart. Auch deshalb ist das häufige Bewässern nötig, bis die Wurzeln tief verankert sind und sich das Wasser eigenständig aus der Erde ziehen können.

Wird der Rasen häufig gegossen, ist auch der Boden weich und matschig, wodurch er wesentlich empfindlicher auf Druck reagiert als ein trockener Rasen. Damit erscheint der Einsatz eines klassischen Rasenmähers aufgrund des hohen Gewichts schon mal nicht angebracht und ein Mähroboter wirkt wesentlich naheliegender. Das trifft allerdings nicht unbedingt zu.

Der Mähroboter fährt oft keine durchgehenden Bahnen, sondern verfolgt ein recht chaotisches Bewegungsmuster, sodass einzelne Passagen häufiger befahren werden. Auch das Wenden erfolgt in kleinen Kreisen, sodass die Räder den Boden vergleichsweise stark belasten können.


Tipps für die Aussaat


Richtig dicht wächst der Rasen nur, wenn das Keimen erfolgreich verläuft. Dazu sollte die Bodentemperatur am besten schon um die 10°C betragen und die Samen sollten nicht zu tief unter der Erde liegen, da der Rasen Licht zur Keimung benötigt. Um die Samen nicht direkt dem Wind preiszugeben, ist ein windstiller Tag für die Aussaat sinnvoll. Da die verschiedenen Rasensorten in einer Mischung unterschiedlich lange Keimzeiten haben, können durchaus auch 3-4 Wochen vergehen, bis alle Samen gekeimt sind. Umso wichtiger ist das regelmäßige, vielleicht sogar tägliche Gießen der Fläche, bis die Pflanzen etwas tiefere Wurzeln ausgebildet haben.


Der richtige Zeitpunkt für das erste Mähen


Ein frisch gesäter Rasen sollte keineswegs zu früh geschnitten werden. Das kann zur Folge haben, dass sich keine oder nur wenige Triebe ausbilden – was dann zulasten eines dichten Wuchses geht. Bis zum ersten Schnitt sollten die Halme durchaus auf eine Länge von 10-12 cm angewachsen sein, um genug Kraft für den Schnitt zu haben.

10 cm sind auch für die größten Mähroboter zu viel. Es hilft also nichts, einen klassischen Rasenmäher zu bemühen. Da der Boden immer noch recht empfindlich sein dürfte, eignet sich ein leichtes Modell mit weniger als 20 kg Gewicht besser als ein schweres Benzinmodell.

Im Gegensatz zu späteren Mähintervallen dient der erste Schnitt in ganz besonderer Weise dem Anregen des Wurzel- und Breitenwachstums. Auch die Wurzeln vernetzten sich vor allem in der Anfangsphase besonders stark und fördern damit ihre Selbstheilungskräfte in schwierigen Zeiten.


Scharfe Klingen sind besonders wichtig!


Stumpfe Messer führen oft dazu, dass sie die Halme eher abreißen als diese sauber zu durchtrennen. Gerade, wenn die Wurzeln noch nicht tief ausgebildet sind, besteht das Risiko, dass der Rasenmäher die Halme samt Wurzel aus der Erde zieht. Entsprechend wichtig ist gerade am Anfang, dass die Klingen wirklich extrem scharf sind.


Schnittgut entfernen


Bei einem Rückschnitt um maximal ein Drittel der Halmlänge ist das Schnittgut definitiv zu groß und viel, um als Mulch auf der Fläche zu verbleiben. Hier kommt es darauf an, dass das Schnittgut zunächst sorgfältig entfernt wird, um das Wachstum der Pflanzen nicht durch den Rasenschnitt und eine fehlende Belüftung zu beeinträchtigen.


Der erste Einsatz des Mähroboters


Bevor der Mähroboter nun zum ersten Mal zum Einsatz kommt, tastet man sich mit dem klassischen Rasenmäher Schritt für Schritt an die finale Länge der Halme heran. D. h. bei einer Ausgangslänge von 10 cm sind mindestens zwei Schnittintervalle nötig, bevor der Roboter zum Einsatz kommen kann, wenn dessen Maximallänge bei 6 cm liegt. Schließlich soll die Schnittlänge von maximal einem Drittel der Halmlänge nicht überschritten werden. Zwischen den beiden Schnittintervallen liegt im Optimalfall eine Ruhephase von einer Woche.

Ist die finale Länge einmal erreicht, lässt sich der Mähroboter problemlos auch täglich einsetzen. Natürlich empfiehlt sich zuvor ein gründlicher Check-up, wenn das Gerät einige Monate lang nicht im Einsatz war. Bei einer Rasenneuanlage ist dann auch zunächst eine Installation des Begrenzungsdrahtes nötig.


Welche Schnitthöhe ist die richtige?


Die richtige Schnitthöhe entscheidet darüber, wie kräftig und gesund ein Rasen wächst. Allerdings gibt es keine pauschale Länge, die für alle Rasenarten gilt. Während frischer Rasen im Optimalfall 5 cm lang ist, reichen bei Zierrasen später 2-3 cm, bei Nutzrasen 4-6 cm aus, wobei bei Trockenheit im Sommer zusätzliche 1,5 cm eingeplant werden sollten.

Die Schnitthöhe bei einem Mähroboter lässt sich in der Regel unter der Abdeckung über ein Stellrad justieren oder über das Display einstellen.


Fazit


Ein Mähroboter ist eine feine Sache, der die Rasenpflege erheblich erleichtert. Allerdings sollte man bis zum ersten Einsatz des Gerätes etwas warten und sich mit einem klassischen Rasenmäher vorsichtig an die finale Länge herantasten. Ansonsten droht der Roboter dem jungen Rasen mehr zu schaden als zu nutzen und bestraft den vorschnellen Einsatz mit Lücken im Rasen, die sich im schlimmsten Fall nicht mehr schließen werden.

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