Verbessern Mähroboter die Rasenqualität?

31.05.2021
Immer wieder heißt es, dass ein Mähroboter die Rasenqualität verbessert und so für einen besonders schönen Rasen sorgt. Gegenüber einem klassischen Rasenmäher spart er damit nicht nur Zeit ein, die bei der Rasenpflege üblicherweise anfällt, sondern fördert gleichzeitig sogar bessere Ergebnisse zutage. Doch stimmt das eigentlich? Und wie funktioniert das?

Angeblich verbessern Mähroboter die Rasenqualität im Vergleich zum Mähen mit einem klassischen Rasenmäher. Damit ist nicht nur eine Zeitersparnis gegeben, wenn der Mähroboter die Rasenpflege (fast) ganz allein ohne weiteres Zutun erledigt, sondern auch ein praktischer Nutzen gegeben. Doch was macht der Mähroboter anders, wovon der Rasen profitiert und die Rasenqualität zunimmt?


Das häufige Mähen ist vorteilhaft für das Wachstum


Ein Mähroboter mäht den Rasen je nach persönlichen Präferenzen in einem Turnus von einem bis maximal drei Tagen. Das führt dazu, dass die einzelnen Rasenpflanzen stärker in die Breite wachsen und mehr Triebe ausbilden. Der Rasen wird damit dichter, gleichzeitig hat Unkraut weniger Platz, um sich auszubreiten.

Auch regt das häufige Mähen das Wurzelwachstum an, sodass sich die Scherfestigkeit der Pflanzen verbessert. Das ist vor allem bei Rasenflächen von Vorteil, die stark beansprucht werden.


Geringere Ausbreitung von Unkraut


Und auch grundsätzlich erschwert der Mähroboter die Ausbreitung von Unkraut. Diese wachsen in der Regel besser, wenn ein Rasen nicht allzu häufig gemäht wird. Auch reduziert der häufige Rasenschnitt die Bildung von Samen, sodass sich diese gar nicht erst verbreiten können. Gleichzeitig besetzen Unkräuter für gewöhnlich Nischen, die beispielsweise durch einen Nährstoffmangel entstehen, um sich auszubreiten. Beides ist bei einem Roboterrasen nicht gegeben, sodass das Wachstum von Unkraut deutlich geringer ausfällt.

Es reicht allerdings nicht immer aus, die Ausbreitung von Unkraut nur durch den Einsatz eines Mähroboters zu reduzieren. Vor allem auf Rasenflächen, bei denen sich das Unkraut bereits stark ausgebreitet hat, sind eventuell noch andere Methoden nötig, um es zu vertreiben. Zumal es auch Pflanzen wie die Quecke gibt, gegen die auch ein Mähroboter ziemlich machtlos ist. Was jedoch in vielen Fällen hilft, ist durch den Robotereinsatz die erneute Ausbreitung zu unterbinden beziehungsweise deutlich zu verringern.


Natürliche Düngung durch Mulchen


Durch die häufigen Fahrten schneidet ein Mähroboter jedes Mal nur einen sehr kleinen Teil der Halmspitzen ab. Diese verbleiben einfach direkt auf der Fläche und zersetzen sich hier. Dadurch wird dem Boden permanent natürlicher Dünger zugefügt, durch den sich das Wachstum der Rasenpflanzen verbessert und diese stärkt, sodass die Ausbreitung von Unkraut weniger Chancen hat.

Damit dieser Prozess funktioniert, muss der Rasenschnitt wirklich sehr kurz sein. Andernfalls würde der Zersetzungsprozess zu lange dauern und die Mulchschicht die Belüftung des Rasens reduzieren. Das wöchentliche Rasenmähen mit dem Handmäher reicht hier beispielsweise schon nicht aus, da die Halmspitzen bereits zu lang wären.


Sauberer Schnitt durch den Mähroboter


Im Vergleich zu vielen anderen Rasenmähern erzeugt ein Mähroboter einen absolut gleichmäßigen und sauberen Schnitt. Das liegt vor allem an den rasiermesserscharfen Klingen eines Mähroboters, die Halme eher abschneiden als abschlagen, wie es bei den Messern der meisten gängigen Rasenmäher der Fall ist. Damit fransen die Spitzen nicht aus und bilden keine braunen Stellen. Das Schnittbild wirkt besonders sattgrün und gesund.

Das Chaosprinzip, nach dem Roboter kreuz und quer über den Rasen fahren, sorgt zudem dafür, dass der Rasen immer wieder von anderen Seiten gemäht wird und sich so nicht irgendwann in eine Richtung neigt. Bei Gartenbesitzer*innen, die den Rasen immer nach dem gleichen Prinzip mähen, können auf diese Weise Streifen und damit ein unsauberes Schnittbild entstehen. Bei einem Mähroboter besteht dieses Risiko nicht.

Ebenfalls positiv auf das Schnittbild wirkt sich ein Roboter mit einem pendelnd aufgehängten Mähdeck aus. Dieses sorgt vor allem auf unebenen Flächen dafür, dass der Rasen auch in Senken oder bei Bodenunebenheiten überall gleichmäßig geschnitten wird.


Weitere Tipps zur Rasenpflege mit dem Mähroboter


Grundsätzlich bietet ein Mähroboter die optimalen Voraussetzungen, um die Rasenqualität zu verbessern. Das gelingt allerdings nur unter Berücksichtigung weiterer Aspekte. Wer seinen Roboter beispielsweise in der prallen Mittagssonne losschickt oder den Rasen ruiniert, wenn sich bei Dauerregen Reifenspuren bilden, wird sicherlich nicht die perfekten Ergebnisse erzielen. Deshalb einige weitere Tipps für den idealen Einsatz des Mähroboters:

  • Die Häufigkeit des Mähens sollte so gewählt werden, dass jede Stelle spätestens als zwei Tage vom Mähroboter überfahren wird. Damit das gelingt, müssen Flächenleistung und Mähzeiten auf die Größe der Rasenfläche abgestimmt sein.
  • Eine geringe Schnitthöhe von 2-4 cm trägt eher dazu bei, das Wachstum von Unkraut zu verringern. Allerdings sollte die Schnitthöhe dabei stets auch auf die Gräsermischung abgestimmt sein.
  • Nur durch den regelmäßigen Austausch der Klingen sind diese stets scharf genug, um die Halme auch wirklich sauber abzutrennen.
  • Bei Starkregen sollte der Mähroboter pausieren. Auch vergleichsweise leichte Modelle können im schlimmsten Fall Fahrspuren im Rasen hinterlassen. Zudem verlieren die Räder an Grip und auch das Schnittbild leidet bei nassem Rasen.
  • Trotz des Einsatzes eines Mähroboters ist es sinnvoll, den Rasen im Frühjahr zu vertikutieren und mit einem stickstoffhaltigen Dünger wichtige Nährstoffe zuzuführen.
  • Da die Halme an frischen Schnittstellen besonders schnell austrocknen, empfiehlt es sich  den Roboter nicht in der Mittagshitze fahren zu lassen. Die Pflanzen verlieren hier zu viel Flüssigkeit und es bilden sich braune Halmspitzen.
  • Es gibt spezielle Rasenmischungen für Mähroboter, die besonders gut auf die häufigen Mähintervalle abgestimmt sind und auch die Nährstoffe aus dem Mulch besonders gut aufnehmen können.

Ein Mähroboter kann die Rasenqualität deutlich steigern. Das ist jedoch kein Selbstläufer, sondern funktioniert nur, wenn Sie beim Einsatz des Gerätes einige wichtigen Punkte berücksichtigen.