Eine minimalistische Gartengestaltung wird oft mit einem modernen Garten verwechselt. Wenngleich diese beiden Gartenkonzepte viele Gemeinsamkeiten aufweisen, unterscheiden sie sich jedoch auch in einigen Aspekten. So ist Minimalismus das Ergebnis des modernen Gartens, jedoch unabdingbares Gestaltungsprinzip im minimalistischen Garten. Gemein ist beiden die klare geometrische Struktur, der Verzicht auf viele Pflanzen und das Gefühl einer Erweiterung des Wohnraums.
Minimalismus bedeutet zunächst die Reduktion auf das Wesentliche. Die zurückhaltende und nüchterne Gestaltung ist das alles leitende Grundprinzip der Gartengestaltung. Das Prinzip des „Weniger ist mehr“ betrifft sowohl Pflanzen als auch Beete und Nutzflächen. Dekorationselemente sind zudem meist zweckdienlich, wobei Akzente eher dezent ausfallen. Gleiches gilt für die Farbpalette, die sich mehrheitlich auf Naturfarben oder neutrale Farben beschränkt.
Ein Vorbild hat der minimalistische Garten im Übrigen in der Architektur. Berühmte Baustile wie das Bauhaus sind bekannt für ihre schlichte Formensprache, wobei der innere Raum nach außen in die Natur weiter gedacht wird. Und auch die japanischen Trocken- und Zengärten wirken inspirierend auf eine minimalistische Gartengestaltung ein.
Im Prinzip reicht es aus, sich an drei Merkmalen zu orientieren. Linien sind klar definiert und einzelne Gartenbereiche deutlich voneinander abgegrenzt. So kann sich das Auge an den Strukturen orientieren, was sich beruhigend auf Körper und Geist auswirkt. Als Gestaltungselemente kommen hier z. B. gerade Wege, Kiesflächen, Solitärpflanzen und Gabionen infrage.
Daneben beschränkst du die Verwendung unterschiedlicher Materialien bewusst auf einige wenige, die perfekt miteinander harmonieren. Ein Spannungsfeld von Holz und Beton oder Naturstein und Stahl reicht an Vielfalt vollkommen aus. Gleiches gilt für das Farbkonzept: Die Konzentration auf wenige Farben ist das A und O. Abwechslung schaffen hingegen vielleicht geometrische Wasserbecken.
Als drittes Merkmal sind die reduzierten Pflanzen zu nennen. Üppige Hecken und Staudenbeete sucht man in einem minimalistischen Garten vergebens. Stattdessen strukturieren einzelne Pflanzen den Garten und sorgen – sorgfältig ausgewählt – für einzelne Farbakzente. Verliere bei der Gestaltung dabei nicht den Gesamtraum aus den Augen. Auch die Harmonie der Proportionen ist für einen stimmigen Eindruck von nicht zu unterschätzender Bedeutung.
Der Arbeitsaufwand, den ein minimalistischer Garten mit sich bringt, ist keineswegs zu unterschätzen. Schließlich lebt der Garten von den klaren Strukturen und geometrischen Formen. Es ist damit unvermeidbar, Buchsbäume und andere Formgehölze wie Thuja, Kiefer, Liguster oder Zypresse regelmäßig zu trimmen und Kiesflächen oder Wege frei von Unkraut zu halten.
Fast schon zum guten Ton gehört in einem minimalistischen Garten zudem der perfekt gepflegte englische Rasen. Hier fällt nicht nur das Mähen und Mulchen an, sondern auch die Rasenkanten wollen in regelmäßigen Abständen akkurat gestutzt werden.
Wer seinen Garten also streng minimalistisch plant, sollte sich über den Zeitaufwand im Klaren sein. Belohnt wirst du dafür mit einem Garten, der das Auge beruhigt und ausgleichend auf Körper und Seele wirkt.
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