Wie oft muss der Mähroboter aufgeladen werden?

08.05.2021
Die Frage, wie oft der Akku eines Mähroboters aufgeladen werden muss, ist für viele Gartenbesitzer*innen von großer Bedeutung. Schließlich ist dieser Faktor mitentscheidend für die Effizienz des Geräts. Denn je häufiger der Roboter an die Ladestation fährt, desto länger benötigt er, um die gesamte Rasenfläche zu mähen.

Die Frage, wie oft ein Mähroboter aufgeladen werden muss, lässt sich nicht pauschal beantworten. Gleichzeitig ist sie aber wichtig, um einschätzen zu können, wie lange der Mähroboter insgesamt brauchen wird, um die komplette Rasenfläche zu mähen. Zudem hängt von der Anzahl der Ladezyklen letztlich auch die Gesamtlebensdauer des Akkus ab.


Der Akkutyp entscheidet


Die Leistungskapazität eines Akkus ist von mehreren Faktoren abhängig. Zunächst ist da der eigentliche Akkutyp, d. h. das chemische System. Waren früher NiMH-Akkus weit verbreitet, haben sich heute für zahlreiche elektronische Geräte Li-Ion-Akkus als Quasi-Standard durchgesetzt. Diese Akkus sind trotz ihrer Leistungsstärke vergleichsweise leicht und kompakt und haben den entscheidenden Vorteil, dass sich der Akku meist in einer ähnlichen Zeitspanne auflädt, in der auch der Mähvorgang erfolgt. Auch verfügen sie nicht – wie NiMH-Akkus – über einen Memoryeffekt, nutzen sich dafür jedoch etwas schneller ab.


Ein weiterer Faktor ist die Kapazität, die ein Akku aufnehmen kann. Diese Angabe erfolgt in mAh (Milli-Ampere-Stunden) und gibt an, wie lange ein Akku bei einer bestimmten Spannung in der Lage ist, das Gerät mit Strom zu versorgen. Bei kleineren Modellen liegt die Grenze hier teilweise bei 1.500 mAh, Roboter für große Rasenflächen verfügen durchaus auch mal über 4.000 mAh.


Ein Akku mit 1.000 mAh liefert beispielsweise eine Stunde lang die vollen 1.000 mA oder fünf Stunden lang 200 mA, während ein Akku mit 3.500 mAh 7,5 Stunden die 200 mA liefern würde, bevor eine erneute Stromzufuhr nötig ist.
Ein dritter Faktor ist der Entladestrom, der in mA angegeben wird.


Akkulaufzeit und -kapazität berechnen


Sind Ihnen die wesentlichen Werte der Kapazität und Entladestrom bekannt, lässt sich die Laufzeit des Akkus auch selbst berechnen: 
Angenommen, bei einem Gerät mit 18 V und einem Wert von 4.ooo mAh werden konstant 3.000 mA für den Betrieb entzogen. Man dividiert nun die Ladung durch den Entladestrom, um die Akkulaufzeit zu ermitteln. In diesem Beispiel lautet der Wert 0,75, d. h. sie können das Gerät für 45 min betreiben, bevor es wieder an die Ladestation muss.


Die Akkukapazität berechnen Sie mit der folgenden Formel, wobei der Faktor 1,3 die elektrische Arbeit bezeichnet:


(Kapazität Akku in mAh)  /  (Ladestrom in mA)  * 1.3  =  Akku-Ladezeit


Kraftzehrende Faktoren, die das schnelle Aufladen begünstigen


Die maximale Mähdauer erzielt ein Mähroboter nur im ebenen Gelände. Steigungen, zahlreiche Wendemanöver und letztlich auch eine besonders robuste Rasensorte kosten zusätzlich Kraft, sodass der Mähroboter dauerhaft mit erhöhtem Krafteinsatz fährt und eventuell schneller zurück an die Ladestation muss. Darüber hinaus hat auch die Betriebstemperatur  Einfluss auf die Akkuleistung, sodass sich der Akku im Spätherbst oder dem Hochsommer möglicherweise schneller entlädt als bei mäßigen Temperaturen.


Die Ladekapazität lässt mit dem Alter nach


Die Lebensdauer eines Akkus lässt im Laufe der Zeit nach. Das kann nach zwei oder erst nach fünf Jahren sein und hängt von der Anzahl der Ladezyklen in diesem Zeitraum ab. Je häufiger Sie den Akku laden, desto schneller altert er.
Irgendwann werden Sie feststellen, dass der Roboter häufiger als sonst an die Ladestation zurückkehrt. Ist das der Fall, sollten Sie über einen Austausch des Akkus nachdenken.

  Ladezyklen durchschnittliche Lebensdauer Temperaturbedingungen
Li-Ion-Akkus 500-800 4 Jahre 10-35°C
Li-Eisenphosphat-Akkus 1.000-2.000 5 Jahre 10-40°C
NiMH-Akkus 350-500 6 Jahre 5-40°C

Neben der Anzahl der Ladezyklen beeinträchtigen auch Wind und Wetter die Lebensdauer des Akkus. Minusgrade setzen dem Akku innerhalb kurzer Zeit merklich zu, sodass sich für das Winterquartier in jedem Fall ein frostfreier Ort empfiehlt. Gleiches gilt umgekehrt auch für die pralle Sonneneinstrahlung. Der Roboter sollte sich weder dauerhaft in der Mittagshitze bewegen, noch sollte die Ladestation an einem sonnigen Platz im Garten aufgestellt sein.


Auch Extreme wie das vollständige Aufladen oder die Tiefenentladung schaden dem Akku. Im Idealfall bewegt sich der Ladezustand immer zwischen 30 und 80 Prozent. Das können Sie durch das automatische Aufladen des Roboters natürlich nicht permanent im Blick haben – wohl aber, wenn Sie den Roboter noch ein letztes Mal aufladen, bevor er sein Winterquartier bezieht.


Die Mähzeit berechnen


Achten Sie bei der Berechnung der Mähzeiten auf die Ladeintervalle, die die gesamte Mähdauer teilweise deutlich verlängern können, wenn der Mähroboter mehr Zeit an der Ladestation als auf dem Rasen verbringt. Für die maximale Effizienz ist daher die Anschaffung eines Gerätes mit einem modernen Li-Ion-Akku sinnvoll, der sich unter Umständen in nur einer Stunde auflädt (abhängig von der Akkukapazität).

Wie oft ein Akku aufgeladen werden muss, hängt von mehreren Faktoren ab. Die Angabe des Herstellers ist dabei ein guter Richtwert, der sich anhand der Umgebungsvariablen aber auch nach oben oder unten verschieben kann.